Westfälisches Freilichtmuseum Detmold
Landesmuseum für Volkskunde 

Sonderausstellung

Goldene Zeiten.
Sauerländer Wirtschaftsbürger des 17. bis 19. Jahrhunderts22. Mai bis 31.Oktober 2001

Das Westfälische Freilichtmuseum Detmold zeigt in der Saison 2001 die Sonderausstellung ”Goldene Zeiten”.
Vor etwa fünf Jahren entdeckte das Landesmuseum für Volkskunde im Hochsauerland einen bis dahin unbekannten Schatz: Der nahezu vollständige private und geschäfliche Nachlass einer Briloner Gewerken- und Kaufmannsfamilie konnte übernommen werden. Die Familien Kannegießer und Unkraut hatten maßgeblichen Anteil am Sauerländer Eisenerzbergbau und Hüttenwesen vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Der übernommene Bestand kann als Sensation betrachtet werden: Private Archive sind sehr selten in dieser Vollständigkeit erhalten, zudem gilt das Sauerland für die Erforschung des Eisenerzbergbaus bisher als “terra incognita”.

Erstmals erforscht ein Wissenschaftlerteam wirtschaftliche Aktivitäten und Lebensstil führender Gewerkenfamilien aus dieser westfälischen Region. Die Vollständigkeit an Objekten und Schriftquellen dokumentiert eine facettenreiche Alltagswelt: So zeigt die überlieferte Ahnengalerie ein nahezu aristokratisches Selbstverständnis dieser Familie. Die Bibliothek mit umfangreichen Beständen juristischer, theologischer und den Bergbau betreffender Literatur ist Zeugnis eines hohen Bildungsstandes. Die Architektur der Wohnhäuser, die Porzellan- und die Gläsersammlung sowie der Wandschmuck belegen den ausgeprägten Willen zur Repräsentation. Ein mobiles Leben mit Erholungsurlauben in Bädern wie Pyrmont spiegeln zahlreiche Reiseobjekte und Souvenirs. Der gehobene Lebensstandard dieser Sauerländer Familie drückt sich in allen überlieferten Spuren ihres Alltags aus. Selbstverständnis, Arbeit und privater Alltag, aber auch Freizeit- und Festkultur der Familien Unkraut und Kannegießer werden im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold im Jahr 2001 noch einmal lebendig.

Die Familien Kannegießer und Unkraut
Die Familien Kannegießer/ Unkraut kamen nicht nur zu Vermögen, sie erlangten auch bedeutende Ämter: Bürgermeister, Postmeister und Kammerherren. Ihr Selbstverständnis äußerte sich in ausgeprägtem Repräsentationsbedürfnis: Eine Ahnengalerie mit Ölbildern, Pastellen, Scherenschnitten oder Daguerreotypien zeigt die Familienmitglieder je nach Zeitgeschmack. Auffällig zeugen auch die Architektur der Wohnhäuser, die Deckelpokale, die Fürstenberger und Meissener Porzellane ebenso wie lntarsienmöbel und der Wandschmuck von der Absicht und der Möglichkeit, die Geltung der Familie zu betonen. Kuraufenthalte in Bädern wie Pyrmont und Lippspringe ergänzen das Bild.

Wirtschaftliche Grundlagen
Die Familien Kannegießer/ Unkraut waren innovative Wirtschaftsbürger, die als Träger und Motor der regionalen Wirtschaft wirkten. Durch ihr Geschäftsarchiv ergeben sich neue Einblicke in die bislang unbekannte Sauerländer Bergbaugeschichte. Schon vom 17. Jahrhundert an sind sie Miteigner und Arbeitgeber im Eisenerzbergbau, in der Verhüttung und im Hammerwesen des Briloner Reviers.

 Briloner Geschichten

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